Über die Vorteile einer integrierten FMEA-Software

Blog FMEA

Auf der Wertschöpfungsebene ist die Digitalisierung der Produktionen in aller Munde. Maschinen und Anlagen werden Dank hochverfügbarer Systeme, IoT oder Edge Computing zu immer komplexeren und intelligenteren Systemen verbunden, die aktiv in einen Produktionsprozess eingreifen und diesen im Optimalfall auch steuern können.

Umso verwunderlicher erscheint es, dass gerade auf der Planungsebene, wo die meisten Fehler schon vorbeugend betrachtet- und Risiken minimiert werden sollen, diese Integration oftmals bis heute noch keine große Rolle spielt.

Immer wieder trifft man auf Unternehmen, die ihre FMEA Software komplett als Insellösung betreiben. Oftmals steht hier nur die Erstellung verschiedener Formblätter oder die Erfüllung eines Audits im Mittelpunkt. Die wichtigen Erkenntnisse und Hinweise, die in einer FMEA normalerweise zu Tage gefördert werden, bleiben dabei aber völlig isoliert. Warum ist das so?

Es gibt meistens keinerlei Informationsflüsse von der Planungsebene bis zur Fertigung, geschweige denn in die andere Richtung. Die Folgen sind schwerwiegend: Je weiter ein Produktionsprozess vorangeschritten ist, desto mehr verwässern sich die Informationen die ursprünglich in der FMEA hinterlegt wurden.

Warum, ist offensichtlich. Die FMEA-Insel-Systeme haben häufig technisch bedingt- keine Integration in die Planungsebene wie z.B. ERP oder in den Shop-Floor. Die eigentliche Integration in ein QM-System- fehlt bei diesen Lösungen häufig. Daher stellt sich die Frage, ob man mit einer Stand-Alone-FMEA, überhaupt gemäß dem PDCA-Zyklus, handlungsfähig ist.

PDCA-Zyklus

 

Die QM-Strategie mittels PDCA  

Um die Wichtigkeit einer vollständig integrierten FMEA in ein QM-Gesamtsystem zu betrachten, ist ein Schritt zurück wichtig. Wie kann gemäß dem PDCA-Zyklus überhaupt ein QM-System aufgebaut sein und an welcher Stelle gibt es Schnittstellen innerhalb von QM und zu externen Systemen?

 

Die Qualität planen 

Es ist unbestreitbar, die FMEA ist das zentrale Planungselement im Qualitätsmanagement. In ihr steckt das ganze Knowhow über Prozesse, Komponenten und Systeme und sie ist taktgebend für alle weitere QM-Werkzeuge.  

Vor allem bei Design-FMEAs werden häufig sehr konkrete Maßnahmen und Merkmale definiert, welche im ControlPlan ihre Anwendung finden. Um diese Ebene optimal zu bedienen, ist daher die Verbindung zwischen FMEA und ControlPlan enorm wichtig.  

Nur wenn hier Verknüpfungen existieren, ist im Prüfplanungsprozess gewährleistet, dass die wirklich kritischen Merkmale auch dort landen – und viel wichtiger noch: bei etwaigen Änderungen innerhalb der FMEA-, diese auch an den Control- bzw. Prüfplan durchgereicht werden.  

Ein typisches Problem bei Stand-Alone FMEA-Lösungen ist, dass Änderungen in der FMEA niemanden mitgeteilt werden und in der Prüfplanung weiter mit den falschen Daten gearbeitet wird. Kommunikationsmittel wie E-Mail oder Telefon funktionieren hier meist sehr unzuverlässig und ersetzen keine digitale Integration der Datenströme.

 

Do – Daten sammeln  

Daten, die aus der FMEA-Software in die Prüfplanung gelangen, werden meistens im Wareneingang, in der Fertigung (SPC) oder auch in Montage- oder Warenausgangsprüfungen gesammelt.  

Vor allem im SPC Umfeld werden die kritischen Merkmale aus der FMEA kontinuierlich erfasst und datentechnisch überprüft. Bei auffälligen Prozessveränderungen kann ein Gesamtsystem schon hier regulativ eingreifen. Von dieser Stelle aus ist es auch oftmals schon sehr sinnvoll, die „Act-Ebene“ in Form von internen- oder auch externen Reklamationen anzubinden. Die hier erzielten Erkenntnisse sind nie mehr so nah an der Realität, wie zu diesem Zeitpunkt. Hierzu später mehr. 

 

Check – Daten auswerten 

Nur wer Daten sammelt kann diese auch auswerten und im Optimalfall richtig interpretieren. Hier finden sich sehr häufig Systeme, die nie alle Daten ganzheitlich betrachten und im schlimmsten Fall ein völlig falsches Bild der Realität liefern.  

Eine FMEA die nicht mit einem Gesamtsystem verbunden ist, wird niemals von den Problemen, die in der Produktion entstanden sind, erfahren.  

Natürlich kann man den Standpunkt vertreten, dass dies nicht weiter notwendig ist, da viele die FMEA zu diesem Zeitpunkt schon als „erledigt“ abtun, aber genau darin verbirgt sich die Tücke:  
Wie möchte man zukünftige Prozesse oder Produkte qualitativ hochwertig bekommen, wenn man nicht aus den eigenen Erfahrungen lernt?

 

Act – Maßnahmen ergreifen 

Fehlerhafte Teile oder schwankende Prozesse führen sehr häufig zu ungewollten Reklamationen. Wenn es gut läuft, werden die Probleme noch aufgedeckt, bevor die Ware das eigene Lager verlässt, im schlechtesten Fall entdeckt der Kunde die Fehler, was mit hohen Kosten und aufwändigen Reklamationsprozessen einhergeht. Jeder Fehler, der auf der Planungsebene vermieden wird, ist gemäß der bekannten Zehnerregel bis zu 1.000x günstiger, als wenn er im Feldeinsatz entdeckt wird.

Fehlerkosten - 10er Regel

Hier steckt das wahre potenzial einer integrierten FMEA!

Fehler, die zum Planungszeitpunkt noch nicht bekannt waren, müssen spätestens, nachdem sie in der Produktion oder beim Kunden entdeckt wurden, unmittelbar und ohne Zeit- und Datenverlust, in die FMEA rückgespielt werden.  

Hier scheitern Stand-Alone Lösungen, da die notwendigen Schnittstellen nicht existieren und die Prozessflüsse manuell viel zu kompliziert abbildbar wären.  

Bei einer vollständig integrierten FMEA-Software, können hingegen automatisch sowohl das FMEA-Team als auch die Prüfplan- oder Prozessverantwortlichen, automatisch informiert und die Fehler in die jeweilige FMEA übertragen werden. Von dort beginnt der Kreislauf wieder von vorne und unbekannte Fehler, werden dank der integrierten Daten zu bekannten Fehlern und zukünftig im Planungs- und Produktionsprozess berücksichtigt.

 

Die Vorzüge der FMEA innerhalb von QM.CAQ 

QM.CAQUnsere FMEA-Software ist ein wichtiges Werkzeug als Teil unserer Gesamtlösung QM.CAQ. Die oben beschriebenen Prozessschritte, werden durch sie hundertprozentig abgesichert. Das FMEA System der Quality Miners erfüllt alle wichtigen Anforderungen gemäß der VDA AIAG und stellt darüber hinaus auch über die vollständige Integration in den PDCA-Zyklus sicher, dass aktiv KVP betrieben werden kann.  

Weiterhin können die in unserem CAQ System gesammelten Felddaten sowie Erfahrungen und Erkenntnisse aus bestehenden Prozessen, anderen Projekten oder ähnlichen Produktentwicklungen genutzt werden, um beispielsweise Familien- oder Basis-FMEAs stets aktuell zu halten. Durch die Wiederverwendung dieses Wissens fließt die Risikoprävention in die Entwicklung neuer Produkte und Prozesse ein. 

Maßnahmen, Fehler und Reklamationen werden immer ganzheitlich betrachtet und wir stellen sicher, immer die richtigen Personen zum passenden Zeitpunkt zu informieren um die richtigen Entscheidungen treffen zu können.  

Per Knopfdruck lassen sich aus der FMEA Merkmale in den ControlPlan übernehmen und wandern von dort in den späteren Prüfplan. Neue Fehler, die in Reklamationen entdeckt werden, können ebenfalls schnell und einfach an die FMEA und deren Team zurückgespielt werden – eine Sache von wenigen Sekunden.

Da der Datenfluss digital erfolgt, ist es auch nicht mehr notwendig manuelle Daten per Papier oder E-Mail über Arbeitsgänge hinweg auszutauschen. Die ständige Gefahr des klassischen Übertragungsfehlers existiert hier nicht mehr. Dies erhöht nicht nur die Datenqualität, sondern optimiert auch Prozessabläufe und spart Zeit und Geld ein.  

Mit dem Einsatz des FMEA Tools der Quality Miners als Teil unserer CAQ Software, ist die perfekte Ausgangslage für ein ganzheitliches QM-System geschaffen, welches modernen Anforderungen und dem PDCA-Zyklus, wahrhaft gerecht wird.  

Sie haben Interesse an unserer FMEA-Lösung oder wollen Teil unserer Quality Mining Community werden?
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