Moderne IT-Infrastrukturen
Der Schritt in die Cloud durch die richtige Strategie
Die digitale Transformation zwingt Unternehmen dazu, ihre IT-Infrastrukturen zu überdenken. In der Industrie stellt sich die Frage, wie sich IT-Ressourcen effizient nutzen lassen, ohne an Flexibilität oder Sicherheit zu verlieren.
Die Wahl zwischen On-Premise, einer hybriden Lösung mit Virtual Machines (VMs) oder einer reinen Cloud-CAQ-Strategie beeinflusst Kosten, Wartungsaufwand und Skalierbarkeit erheblich. Ein entscheidender Vorteil der Hybrid-Lösung ist, dass Unternehmen schrittweise Server abschaffen und IT-Ressourcen auslagern können – bis hin zu einer vollständig virtualisierten Infrastruktur in der Cloud.
In diesem Artikel vergleichen wir die drei Ansätze und zeigen praxisnah, wie Unternehmen ihre CAQ-Systeme zukunftssicher gestalten.
1. On-Premise CAQ – Volle Kontrolle, hoher Wartungsaufwand
Technische Architektur
Bei einer On-Premise-Strategie verbleiben sowohl die CAQ-Software als auch die dazugehörige Datenbank vollständig im Unternehmensnetzwerk:
- Server und Datenbanken werden lokal betrieben.
- Wartung und Verwaltung erfolgen durch die interne IT-Abteilung.
- Keine direkte Anbindung an Cloud-Dienste.
- Backups und Disaster-Recovery müssen selbst organisiert werden.

Vorteile einer On-Premise-Lösung
+ Maximale Kontrolle über Infrastruktur & Daten – besonders wichtig für regulierte Branchen.
+ Keine Cloud-Abhängigkeit – das System funktioniert auch ohne Internetverbindung.
+ Geringe laufende Betriebskosten nach Amortisation der Hardware.
Nachteile einer On-Premise-Lösung
– Hoher Wartungsaufwand für Updates, Sicherheit und Backups.
– Begrenzte Skalierbarkeit – Hardware-Upgrades sind teuer.
– Hohe Investitionskosten (CAPEX) für Server, Lizenzen & Strom.
Einsatzszenarien für On-Premise
On-Premise-Lösungen sind die bevorzugte Wahl für Organisationen, die keine Cloud-Dienste nutzen dürfen oder möchten. Sie bieten sich insbesondere für Unternehmen an, die bereits über eine bestehende IT-Infrastruktur verfügen und diese weiterhin effizient einsetzen wollen. Zudem sind sie für Branchen mit besonders strengen Datenschutzvorgaben, wie etwa die Luftfahrt oder Medizintechnik, essenziell, um höchste Sicherheits- und Compliance-Anforderungen zu erfüllen.
2. Hybride Strategie – Der Weg zur virtualisierten IT-Infrastruktur
Technische Architektur
Hybride Systeme kombinieren lokale IT-Infrastruktur mit Cloud-Ressourcen. Oft beginnt der Wandel mit Virtual Machines (VMs), die zunächst On-Premise laufen und schrittweise in die Cloud verschoben werden. Eine vollständige Servervirtualisierung mit Applikations- und Datenbankservern auf Plattformen wie Azure ist das langfristige Ziel.
- CAQ-Applikation läuft auf einer Azure SQL VM oder lokal.
- Datenbanken können On-Premise oder in der Cloud gehostet werden.
- Integration mit Cloud-Services wie KI, IoT oder Echtzeitanalysen.
- VPN oder ExpressRoute sichert eine stabile Verbindung zwischen Cloud und On-Premise.

Vorteile der hybriden Strategie
+ Schrittweise Migration → Unternehmen können Server abschaffen, ohne einen vollständigen Umstieg erzwingen zu müssen.
+ Skalierbarkeit und Hochverfügbarkeit → Cloud-Datenbanken bieten automatische Skalierung & Ausfallschutz.
+ Flexibilität bei der Datenhaltung → Kritische Daten bleiben On-Premise, andere werden in die Cloud ausgelagert.
+ Entlastung der IT-Abteilung → Wartung der Cloud-Datenbank übernimmt der Anbieter.
Nachteile der hybriden Strategie
– Erhöhte Komplexität → Cloud- und lokale Systeme müssen sicher verbunden werden.
– Laufende Cloud-Kosten → Cloud-Datenbanken verursachen regelmäßige Gebühren.
– Mögliche Latenzprobleme → Netzwerkgeschwindigkeit kann die Performance beeinflussen.
Warum ist die Hybrid-Lösung ein erster Schritt in die Cloud?
Ein großer Vorteil von Hybrid-Strategien mit Virtual Machines ist, dass Unternehmen die gesamte Server-Infrastruktur nach und nach in die Cloud verlagern können.
- Zunächst werden lokale Server virtualisiert und in einer Private Cloud oder auf einer Plattform wie Azure, AWS oder Google Cloud gehostet.
- Datenbanken & Applikationsserver werden aus dem lokalen Rechenzentrum ausgelagert, wodurch IT-Ressourcen schrittweise reduziert werden.
- Am Ende steht eine vollständige Virtualisierung, bei der alle Server durch Cloud-Instanzen ersetzt werden – eine skalierbare, wartungsarme IT-Lösung.
Einsatzszenarien für hybride Lösungen
Hybride Lösungen eignen sich insbesondere für Unternehmen, die ihre Server schrittweise abschaffen und auf eine Cloud-Strategie umsteigen möchten. Sie bieten zudem eine sichere Möglichkeit für Firmen mit hohem Datenaufkommen, Cloud-gestützte Analytics- und KI-Systeme zu nutzen. Darüber hinaus profitieren Organisationen, die ihre IT-Kosten flexibler gestalten möchten, indem sie das Pay-as-you-go-Prinzip anwenden.
3. Reine Cloud-CAQ – Maximale Skalierbarkeit, weniger Kontrolle
Technische Architektur
Eine reine Cloud-CAQ-Lösung basiert vollständig auf Cloud-Technologien. Die gesamte IT-Infrastruktur wird somit von einem Cloud-Anbieter verwaltet. Hierbei handelt es sich um eine andere Art der Software-Architektur:
- Serverless-Architektur oder Kubernetes-Microservices statt klassischer VMs.
- Datenbank & Applikation in der Cloud (z. B. MongoDB, Azure SQL Database, AWS RDS).
- Zugriff über Webbrowser oder APIs – keine Installation auf lokalen Rechnern nötig.
- Automatische Updates & Wartung durch den Cloud-Anbieter und die DevOps-Abteilung des Software-Anbieters.

Vorteile einer reinen Cloud-Lösung
+ Keine eigene IT-Infrastruktur notwendig → Keine Investitionen in Server & Hardware.
+ Einfache Skalierung → Cloud-Ressourcen werden je nach Last angepasst.
+ Maximale Verfügbarkeit → Cloud-Anbieter garantieren 99,9 % oder mehr Uptime.
+ Automatische Sicherheitsupdates & Wartung → Kein IT-Personal erforderlich.
+ Leichte Integration mit KI & IoT → Modernste Technologien z. B. für Qualitätsanalysen nutzbar.
Nachteile einer reinen Cloud-Lösung
– Abhängigkeit vom Cloud-Anbieter → Weniger Kontrolle über Daten & Systeme.
– Laufende Kosten → Cloud-Ressourcen verursachen laufende Gebühren z. B. per Abo.
– Datenschutz & Compliance-Herausforderungen → Vorgaben wie DSGVO oder ISO 27001 müssen im Unternehmen geprüft werden.
Einsatzszenarien für reine Cloud-CAQ
Reine Cloud-CAQ-Lösungen sind ideal für Unternehmen mit hohem Skalierungsbedarf, etwa in globalen Produktionsnetzwerken. Sie eignen sich besonders für kleine und mittlere Unternehmen ohne eigene IT-Abteilung, die Wartung und Betrieb auslagern möchten. Zudem bieten sie Firmen, die modernste Technologien wie KI-gestützte Qualitätsanalysen oder IoT-Integration nutzen wollen, eine zukunftssichere und leistungsfähige Plattform. Ein weiterer entscheidender Vorteil liegt in der Reduzierung anstehender Investitionen in IT-Infrastruktur, da keine kostenintensiven Server- oder Netzwerkerweiterungen erforderlich sind und Ressourcen flexibel nach Bedarf skaliert werden können.
Welche Strategie ist die beste Wahl?
Die Wahl zwischen On-Premise, Hybrid oder Cloud-CAQ hängt von verschiedenen Faktoren ab:
On-Premise → Für Unternehmen mit hohen Datenschutzanforderungen oder bereits bestehender IT-Infrastruktur.
Hybrid → Für Unternehmen, die Cloud-Technologien schrittweise einführen und Datenhoheit behalten wollen.
Reine Cloud → Für Firmen, die maximale Skalierbarkeit, weniger Wartungsaufwand und den Einsatz modernster Technologien anstreben.
Liegt die Zukunft hybriden und Cloud-basierten Lösungen?
Während On-Premise-Systeme in sicherheitskritischen Bereichen weiterhin eine Rolle spielen, zeigen hybride und Cloud-Lösungen deutliche Vorteile in Skalierbarkeit, Wartungsfreundlichkeit und Kostenflexibilität. Die Migration in die Cloud sollte jedoch strategisch erfolgen – mit Fokus auf Sicherheit, Performance und Kostenkontrolle. Eine pauschale Antwort gibt es bei dieser Frage nicht, da die beste Lösung von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängt.
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Jonas Voss ist Prokurist bei Quality Miners und ein echter Experte im Qualitätsmanagement.
Mit viel Erfahrung in der Entwicklung und Umsetzung von Lösungen sorgt er dafür, dass CAQ-Systeme perfekt auf die individuellen Anforderungen der Kunden abgestimmt sind. Besonders schätzt er den direkten Austausch, um passgenaue Lösungen zu finden.